Panaplex Anzeigen waren eine Technologie, die zeitmäßig zwischen Nixie Röhren und LED oder VFD Anzeigen einzuordnen sind.
Panaplex Anzeigen sind genauso wie Nixie Röhren Gasentladungsröhren, jedoch in Segmentbauweise (nicht zwangsläufig Siebensegment) ausgeführt.
LED Anzeigen waren zu der Zeit noch lichtschwach, teuer und eher klein.
Mit Panaplex Anzeigen standen größere, gut ablesbare Anzeigen zur Verfügung. Die ZM1560 hat immerhine eine Ziffernhöhe von 26,1 mm.
Wie alle Gasentladungsröhren wird eine hohe Spannung von ca. 170V benötigt, um die Gasentladung zu zünden.
Die Anzeigen werden praktisch immer im Multiplexverfahren betrieben.
Das Datenblatt zu der ZM1560 stammt aus dem Philips Handbuch von 1982.
Die Röhren sind leicht radioaktiv. Im Datenblatt ist angegeben, dass die Röhre weniger als 5,5 kBq Promethium 147 enthält.
Das Element hat eine relativ kurze Halbwertszeit von etwa 2,62 Jahren.
Trotz des Alters der Röhren konnte immer noch eine leichte Strahlung mit einem Geigerzähler nachgewiesen werden!
Das radioaktive Material soll das Gas in den Röhren (vor-)ionisieren und dient so als Zündhilfe.
Einige meiner vier ZM1560 Anzeigen zünden erst nach einigen Sekunden, da von der Radioaktivität kaum mehr etwas übrig ist.
Haben sie einmal gezündet, hat sich das Problem erledigt und sie lassen sich sofort neu zünden.
Andere Hersteller haben das Problem der zuverlässigen Zündung nicht mit Radioaktivität sondern mit einer "keep alive" Elektrode gelöst, die ständig für etwas ionisiertes Gas in der Röhre sorgt.
Ein recht bekannter Hersteller von Einzelmodulen war z.B. der Hersteller Beckman (Sperry).
Panaplex Module dieses Herstellers werden von Zeit zu Zeit immer mal wieder angeboten.
Manche dieser Anzeigen wurden auch als Pandicon Röhren bezeichnet.
Ob Panaplex oder Pandicon, die Technik ist identisch.
Es handelt sich scheinbar nur um unterschiedliche Markennamen, wobei sich die Bezeichnung Panaplex wohl durchgesetzt hat.
Interessant ist noch zu erwähnen, dass die oben gezeigte Platine den Strom durch die Röhren nicht einfach mit Widerständen an den Kathoden regelt, sondern mit einer Konstantstromquelle.
Die Basis des schaltenden Transistors wird auf einer bestimmten Spannung gehalten.
Die Gegenkopplung durch den Emitterwiderstandes regelt den resultierenden Strom.
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